Einer Gallup-Umfrage zufolge belegt Japan, was Firmenzugehörigkeitsgefühl (kaisha e no kizoku ishiki) und Arbeitseifer (shigoto e no netsui) angeht, unter 14 ausgewählten Nationen den letzten Platz (zusammen mit Singapur). Nur 9 % schätzten Loyalität und Eifer als „außerordentlich hoch“ ein. Knapp ein Viertel bekundete durch die Antwort „überhaupt nicht vorhanden“ Widerwillen und Unzufriedenheit bei der Arbeit.
[Illustration, nicht aufgenommen]Zugehörigkeitsgefühl am Arbeitsplatz und Arbeitseifer in (von links) Japan, Amerika, Brasilien, Kanada, Großbritannien, Australien, Deutschland, China, Frankreich und Singapur: „Außerordentlich (groß)“ (hijô ni aru; oben, grau), „Kaum“ (amari nai, weiß), „Gar nicht“ (mattaku nai, schwarz). Die Gallup-Umfrage wurde in Japan im März 2005, in den übrigen Ländern zwischen September 2003 und Dezember 2004 durchgeführt. (Weshalb die restlichen vier Länder nicht aufgeführt sind, bleibt d. Ü.unerfindlich.)
Für die Umfrage wurden 1.000 Personen willkürlich aus dem Telefonbuch gesucht und ihre Antworten auf zwölf Fragen ausgewertet. Auf Skalen von 1 bis 5 sollte z. B. angegeben werden: „Haben Sie jeden Tag Gelegenheit zu zeigen, was in Ihnen steckt?“, „Wissen Sie, was von Ihnen erwartet wird?“, „Haben Sie das Gefühl, daß Ihre Meinung berücksichtigt wird?“ oder „Gibt es jemanden, der Sie fördert und anspornt?“
[Illustration, nicht aufgenommen]
Gallup analysierte die Ergebnisse folgendermaßen: „Wer in Amerika unzufrieden mit seiner Arbeit ist, sucht sich einen neuen Job. In Japan verbleibt man tendenziell sehr lange am selben Arbeitsplatz und neigt dazu, lieber geduldig auszuharren (sôtô gaman)“.
13. 5. 2005, S. 2 (Frank Böhling)